Allgemein Content-Erstellung

Content Marketing Mythen: Achtung, falsche Tipps für Ihren Content!

Schon seit zwei Jahren ist der Begriff Content Marketing in aller Munde. Es ist ein vielschichtiger Begriff, der oft mit den Begriffen wie Texten und Inhalte gleichgesetzt wird. Doch Content Marketing bedeutet viel mehr, als nur Texte zu erstellen und sie zu streuen. In der ersten Linie geht es darum, die Interessen der Zielgruppe zu ermitteln und herauszufinden, welche Erwartungen diese Zielgruppe hat. Erst dann werden Inhalte oder der Content produziert, die genau diesen Erwartungen entsprechen.

Was haben wir nun in den letzten zwei Jahren über Content-Marketing und Content-Strategie gelernt, außer dass es ein ganz wichtiges Thema ist?

Die wichtigste Frage, die sich alle Marketing-Experten stellen, ist welcher Content gut ankommt und wie dieser Content erstellt wird. Tipps und Tricks dazu kann man inzwischen auf diversen Blogs finden. Doch stimmt denn alles, was die anderen erzählen? Wir haben uns die typischen Content Marketing Mythen angeschaut und wollen sie Ihnen in diesem Blogbeitrag vorstellen:

Kundenfeedback auf Facebook

Der Content stärkt die Marke, deshalb muss er auf eigenen Kanälen verbreitet werden.

Auf den ersten Blick stimmt die Aussage. Der tolle Content sollte auf jeden Fall auf der eigenen Homepage, eigenen Social Media Kanälen und auf dem eigenen Blog oder Portal veröffentlicht werden. Dadurch werden die Nutzer diese Inhalte schneller mit der Marke in Verbindung bringen. Zum Beispiel wenn eine Getränke-Marke einen tollen Portal aufstellt, wo sie coole Videos veröffentlicht, in denen ihre Produkt zu leckeren Cocktails gemixt werden und lustige Party-Geschichten veröffentlicht werden, dann macht es sicherlich Sinn dort die Videos zu veröffentlichen. Aber diese tollen Videos kann man auch in unterschiedlichen Facebook-Gruppen posten, den Bloggern zuschicken, in Communities verbreiten, auf Twitter verlinken und so für die Viralität der Videos sorgen. Das macht nicht nur die Videos, sondern auch die Marke bekannter.

Vor allem für die Firmen, die noch sehr wenig Nutzer auf ihren Seiten haben, können sich nicht leisten, ihren Content ausschließlich auf den eigenen Kanälen, oder wie es in Content-Marketing genannt wird, owned Media zu veröffentlichen.

Unser Tipp: Verheimlichen Sie Ihre Stories nicht in der Hoffnung, dass sie früher oder später entdeckt werden. Je aktiver Sie nach Aufmerksamkeit suchen, desto schneller werden sie bekannt. Investieren Sie Ressourcen in das Content Seeding. Es kann sein mühsam sein und lange dauern, aber es wird sich lohnen. Wenn Sie sich schnellere Ergebnisse wünschen, dann konzentrieren Sie sich auf Kooperationen mit den großen Publishern, also Unternehmen, Influencern, Medien, die bereits hohe Reichweite haben und Ihre Zielgruppe ansprechen. Zwar sind meistens solche Kooperationen teurerer, dafür haben Sie kaum Streuverluste und meistens schnellere Erfolge.

Guter Content wird oft von alleine entdeckt, das stimmt schon. Nur ohne Nachhilfe kann das lange dauern. Man kann schlecht vorher planen, ob ein Video, ein Text oder ein Bild wirklich viral wird. Schon gar nicht, wenn man nichts dafür tut.

Video

Videos als Content Form ist nur etwas für große Unternehmen

Auch kleine Unternehmen drehen inzwischen Ihre Videos und veröffentlichen sie auf YouTube und Vimeo. Geschäftsführer stellen sich selbst vor der Kamera und werben erfolgreich für neue Mitarbeiter. Handwerker zeigen tolle Tutorials, wie man die Fugen im Bad selbst machen kann. Autohäuser erstellen witzige Image-Videos und Grafiker drehen lehrreiche Screencasts für alle, die eine schöne Karte mit einem Bildbearbeitungsprogramm selbst erstellen wollen. Und trotzdem sitzt das Vorurteil fest in den Köpfen von Unternehmer, dass Videos zu teuer und zu aufwendig sind und schließen sie deshalb aus der Kommunikationsstrategie.

Videos als Content Form sind besonders in diesem Jahr auf Erfolgskurs. Dazu haben maßgeblich soziale Netzwerke beigetragen. Zum Beispiel Facebook mit seinem Algorithmus. Bereits letztes Jahr ist es uns allen aufgefallen, dass immer mehr Videos im Newsfeed auftauchen. Und in diesem Jahr hat Facebook offiziell  angekündigt: Wer in Zukunft  noch mehr Videos auf seiner Unternehmensseite oder Gruppe postet, erhält bessere Reichweiten. Als zusätzliche Motivation will Facebook Video-Autoren sogar an den Werbeeinnahmen beteiligen.

Allein über Facebook und YouTube werden täglich über 7 Milliarden Videos angeschaut und jeden Tag werden es mehr. Videos werden nicht nur gern angeschaut, sondern auch gern geteilt. Ein Video kann viel schneller viral werden, als ein Text. Besonders beliebt sind alle Arten von Videos, die den Zuschauern einen Nutzen bringen, wie z.B. Tutorials, Lifehacks oder auch Videos, die Entspannung und Abschaltung dienen. Gerade kleine Unternehmen können von diesem Trend profitieren. Für Tutorials und Lifehacks braucht man eigentlich nur tolle Ideen, eine Smartphone-Kamera reicht dafür schon völlig aus.

Die meisten Online-Experten sind sich schon lange einig: Videos sind nicht nur ein kurzlebiger Trend, es ist auch ein wirksames Instrument, besonders für kleinere Unternehmen bestens geeignet ist. Auch mit kleinen Budgets kann man heutzutage gute Videos erstellen. Teure Ausrüstung muss man nicht mehr einkaufen, eine gute Kamera kann man inzwischen relativ günstig kaufen oder ausleihen.

Vielmehr sind eine gute Idee und ein gutes Video-Konzept wichtig für ein gutes Video. Unternehmensvideos sollen nicht mit den Ausgaben beeindrucken, sondern mit den Emotionen, die sie bei ihren Zuschauern hervorrufen. Sympathische, glaubwürdige und authentische Darstellung ist viel mehr Wert, als atemberaubende Panoramen und hochwertige Videobearbeitung.

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Es kommt auf die Länge an!

Nein, wirklich nicht. Ob ein Text 350 oder 2000 Wörter hat, ist völlig egal. Er muss gut sein und dem Leser gefallen. Die Länge spielt nur für Google eine Rolle. Aber wenn Google merkt, dass jeder Ihrer 350-Wörter Texte Begeisterung bei Ihren Lesern auslöst, dann wird Ihre Seite auch dann ganz gut gerankt.

Mit einem 2000 Wörter Text haben Sie die Möglichkeit mehrere Keywords einzubauen, das Thema ganz ausführlich zu beschreiben und viele wichtige Informationen einzubauen. Aus diesem Grund bevorzugt Google solche Texte und missachtet fast alle Texte, die kürzer als 300 Wörter sind.

Was bringt es aber, wenn Sie nur lange Texte verfassen, die aber so langweilig sind, dass man schon nach den ersten Zeilen das Lesen abbricht und Ihre Seite verlässt? Konzentrieren Sie sich leier darauf, dass Ihr Content gut ankommt. Suchen Sie Themen aus, die den Nerv Ihrer Zielgruppe treffen und vor allem solche, die den Lesern Nutzen bringen. Und wenn es Ihnen gelingt, das Thema wirklich spannend in 2000 Wörtern zu fassen, ganz wunderbar.

Damit auch Ihre langen Texte gut ankommen, hier ein paar Tipps:

  • Gliedern Sie den Text gut
  • Nutzen Sie häufiger Überschriften
  • Bauen Sie Bilder, Grafiken, Videos und Screenshots in den Text ein
  • Bauen Sie unterhaltende Informationen ein
  • Verwenden Sie unterschiedliche Farben für Ihre Gliederung
  • Fetten Sie jeweils 1-2 wichtigsten Wörter oder Aussagen pro Textblock
  • Lassen Sie jemanden Ihren Text durchlesen
  • Beobachten Sie mit Hilfe von Heatmaps, wie weit Ihre Leser tatsächlich im Text durchgekommen sind
  • Verwenden Sie Zitate, um den Text lebendiger zu machen
  • Bauen Sie Fragen ein, die Ihre Leser in den Kommentaren beantworten sollen, dann stellen Sie fest, ob Ihre Leser tatsächlich bis zu dieser Stelle gelesen haben

 

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Je mehr Content, desto besser

Poste häufig, damit Google weiss, dass Du es ernst meinst. Am besten täglich auf dem Blog und dann noch mehrmals in den sozialen Netzwerken. Entschuldigungbittewas? Wer hat schon so viel Zeit, um so viel Content zu erstellen? Dafür bräuchte man doch mehrere Kräfte, die nichts anderes machen, als nur den Content zu erstellen und ihn zu verbreiten. Denn wir haben gelernt, dass der erstellte Content auch verbreitet werden muss, damit er wirklich dem Unternehmen was bringt.

Also wirklich wirtschaftlich ist es nicht.

Auch wenn viele Unternehmer inzwischen damit prallen, dass Sie dank Ihrem regelmäßigen Content schon soundso viele Kunden gewonnen haben, wagen wir zu behaupten, dass das Input/Output-Verhältnis nicht immer stimmt. Um guten Content zu erstellen braucht man Zeit. Auch wenn man die Content-Erstellung dank vielen Tools mehr oder weniger automatisieren oder günstig outsourcen kann, ist die Qualität oft zu niedrig.

Content Erstellung kann man nur an die Profis outsourcen. Wer nicht tief im Thema drin ist, kann einfach nicht die gewünschte Qualität gewährleisten.

Die Konkurrenz ist inzwischen enorm. Neben Unternehmen sind viele Medien, Blogger und Organisationen unterwegs und alle haben nur ein Ziel: Seinen Leser zu finden und ihn mit seinem Content zu begeistern. Erst wenn das Medium seinem Leser den Content liefert, den er wirklich braucht, hat es eine Chance, diesen Leser dauerhaft zu gewinnen und vielleicht ihn zu seinem Kunden zu machen. Deshalb sollte die Aufgabestellung nicht lauten: „Produziere so viel Inhalt wie möglich“, sondern „Produziere nur relevanten Content“.

Wer sich unter Druck setzt, viel Content zu produzieren, ohne die Qualität zu achten, schadet seinem Unternehmen. Wenn nur jedes drittes Video von Ihnen gut ist, werden Menschen irgendwann nicht mehr Ihre Seite besuchen. Die Zeit ist uns allen zu wertvoll, um sie für schlechte Informationen zu vergolden. Die gute Nachricht ist: auch das Gegenteil stimmt. Wenn Sie weniger machen, dafür aber richtig gut, dann werden Ihre Leser/Besucher sehnsüchtig auf Ihren nächsten Content warten. Es ist wie mit einem guten Buch oder einem guten Film: Wenn es gelungen ist, freut man sich umso mehr auf die Fortsetzung oder auf den nächsten Werk des Autoren, auch wenn die Produktion mehrere Jahre in Anspruch nimmt.